Jeder, der schon einmal auf einer Messermesse wie der “Knife Solingen” war, wird mir zustimmen, dass die Vielseitigkeit von Schneidgeometrien einem direkt ins Auge springt. Doch nicht jedes Messer wird in die Hand genommen und dessen Gewicht mit anderen Messern verglichen.
Zwei Dinge, bei dem mir vermutlich jede Person zustimmen wird, sind die zwei Aussagen, dass schwere Dinge wertiger sind als leichte und dünne Schneiden leichter durch Schnittgut gleiten als dicke, oder?
Warum sich die erste Aussage so gar nicht mit Küchenmessern in Verbindung gebracht werden kann und wieso auch die zweite Aussage nicht pauschal angenommen werden sollte, wollte ich von ChatGPT wissen. Wieso? Überwiegend aus Neugier und ein wenig aus Faulheit. Es heißt ja, ChatGPT wir einem die Arbeit des Schreibens abnehmen können.
Schauen wir uns mal den Text von ChatGPT an.
Das Gewicht eines Küchenmessers kann einen großen Einfluss auf Ihre Kocherfahrung haben. Ein zu schweres Messer kann mühsam zu handhaben sein und Ihre Handgelenke belasten, während ein zu leichtes Messer möglicherweise nicht genug Schneidkraft hat, um durch härtere Lebensmittel zu schneiden. Das perfekte Gewicht hängt von Ihrer persönlichen Vorliebe und dem Verwendungszweck ab.
Es fängt erst einmal gut an. Kochen muss spaß machen und ein schönes Küchenmesser kann die Lust zum Kochen erhöhen. Das jedoch unsere Handgelenke unter dem Gewicht eines schweren Messers leiden, halte ich für absoluten Quatsch. Vielleicht wenn ihr eure Zwiebeln Tag ein Tag aus einhändig mit einer Axt würfelt. Auch habe ich mein Küchenmesser noch nie alleine eine Gurke schneiden sehen und sich darüber geärgert, dass es nicht ein wenig schwerer wäre.
Schwere Küchenmesser sind in der Regel langlebiger als leichte Messer. Sie sind aus hochwertigeren Materialien gefertigt und haben eine bessere Balance. Schwerere Messer sind auch stabiler und halten bei intensiver Nutzung länger. Sie können auch einfacher durch härtere Lebensmittel schneiden und bieten mehr Kontrolle beim Schneiden.
Langlebiger durchs Gewicht. Wie soll das gehen? Ein Stück Blei im Griff macht ein Messer noch nicht Langlebiger, um es mal provokant zu formulieren. Die Wertigkeit der eingesetzten Stahlsorten lassen sich ebenfalls nicht am Gewicht ausmachen. Stahl hat eine ungefähre Dichte von 7,85 Gramm pro Kubikzentimeter. Dieser Wert ändert sich nicht schlagartig bei 0,4 Prozent mehr Kohlenstoff im Stahl. Allein die Geometrie des Messers bestimmt über das Gewicht, genauso über die Balance. In einem Punkt gebe ich aber ChatGPT recht. Eine dünne Klinge wird wohl bei gleicher Wärmebehandlung eher zerbrechen als eine dicke Klinge. Leider war es da schon mit unserer Übereinstimmung.
Leichte Küchenmesser hingegen sind oft einfacher zu handhaben und bieten eine bessere Kontrolle bei feineren Arbeiten wie dem Schneiden von Kräutern oder Gemüse. Sie sind auch leichter zu reinigen und zu lagern, da sie weniger Platz benötigen. Leichtere Messer sind oft günstiger und eignen sich gut für den täglichen Gebrauch.
Sicher, “leichter” zu reinigen sind sie. ChatGPT kann auch witzig sein.
Wenn mir was auf der “Knife” in Solingen aufgefallen ist, dass die “leichten” Küchenmesser fast immer teurer waren. Ein “S-Grind” zum Beispiel an der Klinge ist eine Möglichkeit, Gewicht zu sparen, in dem die Messermacher:in längst der Klinge Material in Form einer Beuge herausschleifen. Dieser besondere Schliff der Klinge ist sehr aufwendig zu fertigen und treibt damit den Preis in die Höhe. Auch sehr dünn ausgeschliffene Messer machen es den Macher:innen nicht leicht. Die Klingen können sich beim Härten verziehen und werden im schlimmsten Fall aussortiert.
Das Gewicht des Messers hängt auch von der Art des Messers ab. Zum Beispiel ist ein Kochmesser in der Regel schwerer als ein Schälmesser, da es für schwerere Arbeiten verwendet wird. Ein Filetiermesser hingegen ist oft leichter, um eine bessere Kontrolle über das Messer zu haben, wenn man dünne Scheiben von Fisch oder Fleisch schneiden muss.
Der Unterschied zwischen einem Motorrad und einem Fahrrad sind wohl ebenso offensichtlich wie eines Chefmessers zu einem Kartoffelschäler. ChatGPT schreib sehr oberflächliche Texte, die schon auf den ersten Blick erkennen lassen, dass sich diese Anwendung null für solche Recherchen nutzen lässt.
Insgesamt ist das Gewicht eines Küchenmessers eine wichtige Überlegung bei der Auswahl eines neuen Messers. Es ist jedoch auch wichtig, andere Faktoren wie die Qualität des Materials, die Schärfe und die Haltbarkeit des Messers zu berücksichtigen. Ein gut ausgewogenes Messer kann jedoch das Schneiden und Kochen erleichtern und zu besseren Ergebnissen führen.
Die Schärfe eines Messers ist ein Zustand, der sich im Laufe eines Messerlebens Hunderte Male verändert. Beim Kauf sollte die Schärfe also erst mal keine übergeordnete Rolle spielen. Man ist für den Erhalt oder sogar das Erstellen einer ausreichenden Schärfe selbst verantwortlich. Ich erwarte ja nicht, dass sich die Reifen meines Autos nicht abfahren. Oder wie seht ihr das?
Meine Meinung ist, dass das Gewicht keine Rolle beim Küchenmesser spielt. Die Geometrie der Schneide bzw. der Klinge ist ausschlaggebend für einen schönen Schnitt. Dünn ausgeschliffene Schneiden haben einen geringeren Widerstand. Ich denke, an der Aussage ist nicht zu rütteln. Dass jedoch auch sehr dicke Schneiden hervorragend schneiden, zeigen vor allem japanische Gemüsemesser und hängen auch von der Art des Schneidens ab. Eine zarte Scheibe von einer Gurke zu schneiden, ist etwas völlig anderes, als einen Apfel zu zerteilen.
Küchenmesser sind genauso vielfältig wie ihre Nutzer. Probiert daher Messer aus.
Ach, und lasst euch keine Blogbeiträge von ChatGPT schreiben!
Hy,
ich denke das Gewicht spielt eine eher untergeordnete Rolle. Allerdings ist es auch ein Gefühl von Wertigkeit. Ich habe mal eins für meine Oma gemacht. Sie bat darum dass es “schwer” ist, da es für sie damit angenehmer ist zu arbeiten. Kann ich nachvollziehen. In der Regel ergibt sich das Gewicht ja sowieso automatisch durch die Art des Messers. Ein Chef in 4-5mm stärke bei 240mm länge hat eben Gewicht. Wenn es gut ausbalanciert ist arbeitet es sich damit sehr angenehm. Für den Hausgebrauch also gut geeignet.
Gruß Fabian ✌️